Alle Fragen rund um das Freizügigkeitskonto werden hier beantwortet!

FAQ Kategorie: Kontaktlose Guthaben

Was ist der Unterschied zwischen kontaktlosen und vergessenen Guthaben?

Kontaktlose Freizügigkeitsguthaben sind Freizügigkeitskonten, bei denen die Stiftung keinen Kontakt mehr zum Kontoinhaber herstellen kann (typischerweise weil er umgezogen ist, ohne eine neue Adresse zu hinterlassen).

Als vergessene Freizügigkeits- und Pensionskassenguthaben werden Guthaben von Personen im Rentenalter bezeichnet, welche noch nicht beansprucht worden sind. Die Berechtigten solcher Guthaben werden durch die Zentralstelle 2. Säule aktiv gesucht (vorher: nur auf Nachfrage durch den Vorsorgenehmer).

Genau da liegt häufig das Problem: das Freizügigkeitskonto kann nämlich bis ins Alter 69/70, also bis fünf Jahre nach dem ordentlichen AHV-Rentenalter gehalten werden. Falls die Freizügigkeitsstiftung irrtümlicherweise Ihr Guthaben als kontaktlos der Zentralstelle 2. Säule meldet, werden Sie möglicherweise die Meldung erhalten, dass Ihr Freizügigkeitsguthaben gefunden wurde.

Kein Riesenproblem – aber ein Schönheitsfehler im Gesetz. Obwohl…wollte deshalb das Bundesamt für Sozialversicherungen bei der letzten Revision die max. Haltefrist auf 64/65 begrenzen?

Honi soit qui mal y pense.

Was geschieht, wenn die Besitzer der kontaktlosen Freizügigkeitsguthaben nicht mehr gefunden werden?

Ein Freizügigkeitskonto kann bis max. 69 (Frauen) bzw. 70 Jahre (Männer) gehalten werden. Danach wird das Guthaben zur Auszahlung fällig. Falls die Stiftung auch dann den Besitzer nicht kontaktieren kann, sieht das Gesetz vor, dass das Geld beim Erreichen des 74. (Frauen) bzw. 75. Altersjahr (Männer) dem BVG Sicherheitsfonds überwiesen wird. Gemäss Geschäftsbericht des Sicherheitsfonds waren das im Jahre 2017 immerhin bereits über 100 Mio.:

Der Vorsorgenehmer hat auch dann immer noch die Möglichkeit, die Auszahlung seines Guthabens zu verlangen. Gemäss Jahresrechnung des Sicherheitsfonds geschieht dies auch ab und zu:

Das Guthaben ist für den Vorsorgenehmer erst dann verloren, wenn er sein 100. Altersjahr erreicht hätte. Es wird dann zur Finanzierung der Zentralstelle 2. Säule verwendet.

Was wird getan, um die Anzahl kontaktloser Freizügigkeitskonten zu verringern?

Die meisten Freizügigkeitsstiftungen suchen die Besitzer der kontaktlosen Freizügigkeitskonten aktiv. Das heisst, sie suchen via spezialisierten Softwares nach der neuen Adresse des Vorsorgenehmers. Falls er innerhalb der Schweiz umgezogen ist, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass die Stiftung die neue Wohnadresse des Vorsorgenehmers herausfindet.

Achtung: einige Freizügigkeitsstiftungen verlangen für diese Suche eine Bearbeitungsgebühr, die direkt dem Vorsorgeguthaben belastet wird.

Weshalb gibt es kontaktlose Freizügigkeitskonten?

Gemäss einer Mitteilung des Verbandes der Freizügigkeitsstiftungen gibt es 830’000 Konten, die als kontaktlos gemeldet sind.

Wie wird man kontaktlos? Ganz einfach: die Freizügigkeitsstiftung erhält die Informationen zur Person, Adresse und Zivilstand der Person von der Pensionskasse. Falls nun die Person ihre Adresse in der Zwischenzeit geändert hat, dies aber der Pensionskasse nicht gemeldet hat, wird die Freizügigkeitsstiftung ihren Vorsorgenehmer nicht kontaktieren können. Üblicherweise merkt sie das, nachdem der jährliche Kontoauszug als nicht zustellbar von der Post zurückkommt.

Das Konto wird kontaktlos. Entgegen möglichen Medienberichten heisst das keinesfalls, dass das Geld besitzlos ist. Es gehört immer noch dem entsprechenden Vorsorgenehmer. Nur kann die Stiftung diesen Vorsorgenehmer nicht mehr kontaktieren.

 

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